Ein Kran bringt die Hotelzimmer in Position


Das Revier-Hotel im Dorfzentrum nimmt Gestalt an

Die Modulbauweise ermöglicht eine Aufrichtung in Rekordzeit, bringt aber ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich.

Allmählich werden die Dimensionen des neuen Revier-Hotels augenscheinlich: Vor allem von der Zelgstrasse aus gesehen ragt der Neubau mitten im Dorf beeindruckend weit in den Himmel. Innerhalb einer einzigen Woche ist das Gebäude um ganze vier Geschosse gewachsen und hat nun seine definitive Höhe erreicht.

Dieses Tempo ist für einen Bau dieser Art aussergewöhnlich und nur möglich, weil die Bauherrin, die sankt-gallische Fortimo AG, auf eine bestimmte Bauweise setzt: den Modulbau.

76 der insgesamt 86 Hotelzimmer wurden seit April bei den Adelbodner Firmen Künzi + Knutti AG, Burn Holzbau AG und Pieren + Cie AG fixfertig gebaut. Die Zimmer sind bereits mit Badezimmer, Licht und Lüftung, Kleiderregalen, Bettgestell und sogar Kleiderhaken ausgestattet, wenn sie zur Baustelle an der Dorfstrasse geliefert werden.

Wie Schiffscontainer werden die Module dort per Kran angehoben und aufeinandergehievt. Sind die Module erst einmal auf dem Sockel platziert und fixiert, brauchen sie nur noch ans Strom-, Wasser- und Lüftungsnetz angehängt zu werden.

Neuland für Baufirma
Diese Bauweise ist nicht nur fürs Berner Oberland ein Novum, sondern auch für die Planungsfirma Baulink AG, die sich mit dem Revier-Hotel Know-how für weitere Projekte dieser Art aneignen kann. Zwar stehen ihr für das Adelbodner Projekt die Pläne des ersten Modulhotels der Fortimo AG, der Revier-Lodge in der Lenzerheide, zur Verfügung, allerdings sind diese natürlich nicht eins zu eins auf die Gegebenheiten in Adelboden übertragbar. So bleiben für Bauleiter Cédric Hostettler doch einige Herausforderungen zu meistern.

Er nennt einige, welche die Modulbauweise konkret mit sich bringt: «Die Planung muss zu einem frühen Zeitpunkt sehr weit fortgeschritten sein, damit man die Freigaben der Bauherrin so früh wie möglich einholen kann», erklärt er. Weil die Module vorproduziert werden, sind nachträgliche Änderungen nicht mehr möglich. Hinzu kommt, dass die Koordination der Arbeiten beim Modulbau noch anspruchsvoller ist als beim konventionellen Bauen: «Wir hatten beispielsweise sowohl beim Bau der Module als auch jetzt auf der Baustelle Elektriker und Sanitärinstallateure im Einsatz», sagt Hostettler, «da müssen wir schauen, dass alle wissen, was zu tun ist.»

Auch die Logistik stellt die Firma vor eine Herausforderung: «Wenn die Module angeliefert werden, kommt sehr viel Material auf einmal an, da ist gute Planung unerlässlich», sagt der gebürtige Thuner.

Auszug aus Thuner Tagblatt von Nik Sarbach vom 27.09.2019

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