Renovierung historischer Hotels: Wie Geschichte und Moderne eine Einheit bilden


Die Renovierung historischer Hotels stellt besondere Herausforderungen dar, bei denen Denkmalpflege, moderne Anforderungen und wirtschaftliche Aspekte in Einklang gebracht werden müssen. Robert Diepenbrock, Leiter von INVITA Hospitality Projects by BAULINK AG, und Dennis Stemann, Niederlassungsleiter der BAULINK AG in Bern, geben im Fachmagazin Hotelier spannende Einblicke in ihre Arbeit in diesem speziellen Segment.


Zwischen Geschichte und Gegenwart

Projekte wie das Hotel Weissenstein auf dem Solothurner Hausberg zeigen, wie historische Substanz bewahrt und gleichzeitig modern genutzt werden kann. Hier wurde neben dem denkmalgeschützten Hauptgebäude ein moderner Anbau realisiert, der den Anforderungen eines Konferenzzentrums entspricht, ohne den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Dennis Stemann beschreibt das Projekt als Paradebeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit:
„Die Denkmalpflege spielt tatsächlich eine zentrale Rolle bei solchen Projekten. Gemeinsam mit allen Beteiligten suchen wir immer nach Lösungen, die sowohl historische Werte als auch moderne Ansprüche berücksichtigen.“

Auch Luxushotels wie das Mandarin Oriental Palace in Luzern und das Mandarin Oriental Savoy in Zürich demonstrieren, wie historische Gebäude mit modernem Luxus harmonieren können. „Ein gutes Design muss den historischen Charme unterstreichen und gleichzeitig die Funktionalität moderner Ausstattung gewährleisten“, erklärt Robert Diepenbrock.


Nachhaltigkeit und Technik

Neben der ästhetischen und funktionalen Modernisierung spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Laut Dennis Stemann sind innovative Lösungen wie Smart-Room-Systeme unverzichtbar:
„Diese Systeme ermöglichen es, den Energieverbrauch in nicht genutzten Räumen zu minimieren. Das spart nicht nur Kosten, sondern verbessert auch die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes.“

Doch Nachhaltigkeit bedeutet oft auch zusätzliche Kosten. Ein Beispiel hierfür sind die restaurierten Holzböden im Hotel Weissenstein. Anstatt neue Böden zu verlegen, wurden die originalen Böden aufwendig restauriert. Dennis Stemann erklärt: „Das war deutlich teurer, aber es hat dem Gebäude eine besondere Patina und Authentizität verliehen.“


Individuelle Ansätze für jedes Projekt

Jedes Projekt ist einzigartig und erfordert maßgeschneiderte Lösungen. Während inhabergeführte Hotels oft eine enge emotionale Bindung zur Immobilie haben, stehen bei Hotelketten meist standardisierte Prozesse im Vordergrund. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt immer in der Kommunikation“, betont Robert Diepenbrock. „Es ist unerlässlich, die Denkmalbehörden frühzeitig ins Boot zu holen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.“

Diese enge Abstimmung ist nicht nur mit den Behörden, sondern auch mit den Bauherren essenziell. Dennis Stemann ergänzt: „Jedes Projekt bringt eigene Herausforderungen mit sich, sei es durch die Bausubstanz oder die speziellen Anforderungen der Denkmalpflege.“


Zukunftsperspektiven historischer Hotels

Die Nachfrage nach renovierten historischen Hotels bleibt insbesondere im Luxussegment hoch. „Historische Hotels haben eine besondere Ausstrahlung, die moderne Neubauten nicht erreichen können“, erklärt Robert Diepenbrock. Trotz der zunehmenden Anzahl bereits sanierter Hotels gibt es weiterhin Potenzial für neue Projekte. „Die Verbindung von Vergangenheit und Moderne schafft ein einzigartiges Gästeerlebnis, das gerade im Luxussegment stark nachgefragt wird“, so Diepenbrock weiter.

Den kompletten Bericht finden Sie hier: Hotelier Auszug 05 2024

Quelle: Magazin Hotelier, Ausgabe 05/2024

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